WARUM MÜSSEN WIR FOSSILES PLASTIK REDUZIEREN?

Was ist fossil-basiertes Plastik?

Die öffentliche Debatte um Plastik mit ihren verschiedenen Konzepten und Themen kann manchmal ganz schön verwirrend sein. Fangen wir also von vorne an. Wenn wir von Kunststoff auf fossiler Basis sprechen, dann geht es um „traditionelles“ Plastik, für das Öl das verbreitetste Rohmaterial ist. Je nach Verwendungszweck des Kunststoffs werden dem Öl verschiedene Additive zugesetzt, wie Weichmacher, Füllstoffe, Lösungsmittel, Stabilisatoren, Farben, Schmiermittel, UV-Schutzmittel und Antistatika. Die Herstellung von herkömmlichem Plastik ist kostengünstig aber umweltschädlich, weshalb natürlichere Alternativen entwickelt wurden und jetzt immer häufiger verwendet werden.

Nachteile von traditionellem Plastik

Warum ist fossiles Plastik so schädlich? Zuerst einmal wird es in der Natur nicht abgebaut und dessen Verbrennung erhöht CO2-Emissionen. Außerdem ist es unmöglich, fossiles Plastik unendlich oft zu recyceln, da seine Eigenschaften sich mit jeder Nutzung verschlechtern. Ein weiteres Problem sind die unterschiedlichen Umformtemperaturen unterschiedlicher Kunststoffqualitäten, was einer gemeinsamen Verwendung entgegensteht. Zusatzstoffe, die die Eigenschaften von Kunststoffen verbessern, erhöhen zudem deren Schädlichkeit weiter, da sie aus dem Plastik oder aus Deponien in die Umwelt freigesetzt werden und dort Umweltschäden verursachen.

Plastikmüll in der Natur

Dem WWF zufolge schwimmen mehr als 150 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Meeren und stellen dort eine Bedrohung für Meereslebewesen, Tiere und auch die menschliche Gesundheit darstellen. Die Menge an Plastikmüll in den Meeren könnte sich bis 2030 sogar verdoppeln, wenn aktuelle Trends nicht gestoppt werden. Wusstest du, dass eine einzelne Plastikflasche für bis zu 450 Jahre im Ozean schwimmen kann? Das Plastik sammelt sich langsam zu ganzen Inseln aus Plastikmüll, die größte davon dreimal so groß wie Frankreich. In Europa werden jährlich 25 Millionen Tonnen Plastikmüll aus dem Konsum gesammelt, davon landet etwa die Hälfte auf Deponien oder wird ohne Energierückgewinnung verbrannt.

Wie unterscheiden sich fossil-basiertes Plastik und bio-basiertes Plastik?

Fossil-basierte Plastiks werden aus nicht erneuerbaren Materialien, hauptsächlich Öl, hergestellt. Biobasierte Plastiks andererseits werden ganz oder teilweise aus erneuerbaren Rohstoffen wie Holz, Reststoffen aus Biomasse, atmosphärischem Kohlendioxid, Maisstärke, Weizen, Zuckerrohr oder Zuckerrüben hergestellt. Es stehen damit verschiedene biobasierte Kunststoffe für unterschiedliche Anwendungsbereiche zur Verfügung. Wir bei Mysoda wollen Plastikmüll auf zwei Arten reduzieren. Erstens kann durch die Herstellung von Sprudelwasser zu Hause der durch Einwegplastikflaschen entstehende Müll deutlich reduziert werden. Zweitens stellen wir unsere Wassersprudler nicht aus Plastik auf Basis fossiler Rohstoffe, sondern aus Holzkomposit her, das zu 60% aus Biopolymer, einem aus Tallöl hergestellten Nebenprodukt der Zellstoffindustrie, besteht. Der Rest, etwa 40%, sind Holzfasern, die in der Holzverarbeitung gesammelt wurden. Beide Quellen sind vollständig erneuerbar und nachhaltig, da sie weder die Lebensmittelproduktion beeinträchtigen noch Entwaldung weiter beschleunigen. Holzbasiertes Komposit hat zudem den zusätzlichen Vorteil, dass es in Optik und Haptik Holz ähnelt, da die Holzfasern dem Produkt eine einzigartige natürliche Oberfläche verleihen. Das Holzkomposit ist genauso stabil und haltbar wie traditionelles Plastik. Es kann sogar für die Herstellung großer Möbelstücke, Werkzeuge oder Palletten verwendet werden. Das von uns verwendete Holzkomposit fällt unter die Kategorie 07 der Recycling-Kennzeichnung. Es kann mindestens fünf Mal recycelt und wiederverwendet werden, ohne dass dabei die Eigenschaften des Materials beeinflusst werden.

Umweltvorteile von biobasiertem Plastik

1. Die Verwendung von biobasiertem Plastik verringert unsere Abhängigkeit von Öl. 2. CO2-Emissionen in der Produktion sind geringer als bei fossilen Kunststoffen. 3. Nach Gebrauch können Bioplastikprodukte wiederverwendet, recycelt oder zur Energiegewinnung genutzt werden. 4. Toxische Emissionen werden reduziert.

Wie kann ich Plastikmüll im Alltag reduzieren?

Sag NEIN zu Plastiktüten. Wähle beim Einkaufen lieber eine Papiertüte oder bring deinen eigenen wiederverwendbaren Beutel mit. 1. Wähle Kosmetika, die kein Mikrofasergranulat enthalten. 2. Lass Einwegplastikflaschen im Laden und mach stattdessen dein eigenes Sprudelwasser bei dir zu Hause. 3. Frag, ob du deinen Kaffee zum Mitnehmen gleich in deinen eigenen Thermosbecher gefüllt bekommen kannst. Wenn du einen Pappbecher nimmst, verzichte auf den Plastikdeckel. 4. Probier mal eine Bambuszahnbürste anstelle der gebräuchlichen Plastikvariante. Zahnseide kann ebenfalls aus Bambus hergestellt werden. Achte außerdem auf die Verpackungsmaterialien, wenn du deine Kaufentscheidung triffst. 5. Wähle Naturfasern in den von dir verwendeten Textilien. Kleidung aus Kunstfasern wie Polyester, Elasthan und Acryl setzt beim Waschen Mikrofasern frei, die den Abfluss hinunter in die Gewässer gespült werden. Und wenn sich Plastikmüll einmal nicht vermeiden lässt, denk unbedingt an richtiges Recycling.

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